Die Welt verstehen zu lernen ist doch so ziemlich das beste was wir Eltern unseren Kinder schenken können. Hand aufs Herz, das versuchen wir doch im Moment mehr denn je! Und da ich finde, dass es an manchen Stellen dann schon auch mal ganz schwer werden kann, durfte es dieses Wochenende mal leichte Kost werden.
Denn Freitag kam das Seepferdchen mit einem schweren Herzen nachhause. "Corona hört nie auf Mama!" Hui, das sind so Sätze die keiner braucht!! Irgendwo im Netz des Tages ist es in ihrem Seelchen hängengeblieben, aufgeschnappt zwischen Seil springen und Pausenbrot auspacken und ging den gesamten Nachmittag auch nicht mehr hinaus.
Vier blaue Flecke, ein Buch ausgelesen und siebzehn Ermahnungen später, das Äffchen nun endlich in Frieden zu lassen, hatten wir dann auch endlich das dicke Ende der Gefühle da. Mit allen Tränen und Wut die das Leben und Corona an manchen Tagen so hergibt!! "Dann werde ich ja nie meinen neunten Geburtstag feiern"
Aha! Hier also liegt der wahre Schmerz...und wer könnte das nicht verstehen? Ich sammelte also erstmal allen Schmerz im Herzen auf. Verfrachtete das Äffchen mit dem Seepferdchen aufs Sofa und holte mir die Schnuffelnase zur Hilfe. Nun galt es möglichst viele kreative Ideen in kurzer Zeit zu finden. Könnt Ihr mir gern glauben, dass die beiden da auf haarsträubende, zugegebenermaßen aber sehr lustige Partys kamen!! Samstag klebte da aber immer noch so ein doofes Gefühl am Seepferdchen. Ich beschloß eins der Ostergeschenke aus meinem Versteck hervorzuzaubern. Glücklicherweise hatte ich da einige schöne Dinge, denn die Großeltern hatten mich gebeten das in diesem Jahr doch selbst in die Hand zu nehmen.
Meine Wahl fiel auf "eine verrückte Welt" von Kylskapspoesie. Lustigerweise ein schwedisches Spiel, dass ich auf Bitten meiner schwedischen Schwiegermutter bei Kunst und Spiel auf deutsch entdeckt habe. Sonst wäre es schwer mit den kleinen deutschen Freunden zu spielen....und wer ein wenig Schreibfaule Rabauken zuhause hat: die Glitzerstifte von Giotto motivieren ungemein. Auch wenn ich offen zugebe: oft landen die auch auf den Fingernägeln! Vielleicht ist das ja aber auch nur bei meinen Zwergen so.
Hier kommt die verrückte Welt dann mit positivem und kuriosem um die Ecke. Das finde ich enorm wichtig für die Resilienz. Ja, wir haben verrückte Zeiten und an manchen Stellen fühlen die sich untragbar an. Wenn ein Elfchen sich Sorgen machen muss, den Geburtstag nicht feiern zu können oder die Polizei mich nach 21.00 Uhr fragt was ich hier genau mache. Denn ab und zu spielt meine Fellschnauze gern Räuber und Gendarm und versteckt sich gerade dann im Gebüsch:-)
Aber in all dem finden wir auch das feine, spielerische und witzige. Wir müssen uns dafür nur eine andere Brille aufsetzen. Unsere war von kylskapspoesie und hat uns wieder lauthals, glucksen und verschwörerisch Lachen lassen:-) Das ist doch die beste Medizin für eine heile Welt.